Bibliothek Fundación Bartolomé March

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts kaufte der hiesige Finanzier Joan March i Ordinas verschiedene Besitztümer an dem Ort, an dem sich der Klostergarten von Santo Domingo befand, das im 19. Jahrhundert privatisiert worden war. Er hatte die Absicht, dort seinen Wohnsitz einzurichten und beauftragte den Architekten Luis Gutiérrez Soto mit dem Bauprojekt.

Das Gebäude im regionaltypischen Stil wurde in der Nachkriegszeit, zwischen 1940 und 1945, erbaut. Es besitzt einen dreieckigen Grundriss mit verschiedenen Bereichen. Der älteste Teil,  ein quadratischer Block mit fünf Stockwerken,  befindet sich im Anschluss an das Gebäude des Balearischen Parlamentes. Der zweite Block verfügt über eine Hausecke mit Flachbogen und datiertem Wappen (1945). Der dritte Block ist der kunstvollste und besteht aus drei Etagen mit einer großen Terrasse mit Säulengang, Herrenetage mit Galerie aus drei Rundbögen und einem höher gelegenen Stockwerk mit Vorhalle und Auskragung. Hervorzuheben ist die im Neobarockstil gemalte Mauerverzierung und ein Renaissance-Fenster an der Fassade zur Calle Palau Reial, das aus Can Savellà stammt und von einem Medaillon gekrönt wird, welches ein Porträt des Kaisers Karl V. umrahmt.

Das Gebäude ist der Sitz der Fundación Bartolomé March, die 1975 von Bartolomé March Servera (1917-1998), einem bedeutenden Sammler und Bücherliebhaber, gegründet wurde. Diese Stiftung verfügt über verschiedene Räume und Dienstleistungen wie das Museum oder die Bibliothek.

Das Museum der Stiftung beherbergt Werke aus verschiedenen Epochen und Kunstrichtungen, hauptsächlich mit moderner und zeitgenössischer Bildhauerei, eine neapolitanische Weihnachtskrippe aus dem 18. Jahrhundert, eine bedeutende mittelalterliche, eine moderne und eine handgeschriebene Kartographie-Sammlung, wertvolle Bücher und kunstvolle Einbände. Im inneren Treppenaufgang befindet sich eine majestätische, von Josep M. Sert 1944 ausgeführte Wandmalerei.

Die Bibliothek der Stiftung ist von einem außergewöhnlichen Wert und auf balearische Themen spezialisiert. Sie wurde für das Publikum im Jahr 1970 geöffnet. Ihre bibliographischen und dokumentarischen Bestände umfassen die Zeit vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart und bestehen aus mehr als 2000 Handschriften und 60.000 Buchbänden, regelmäßige Veröffentlichungen, Opuscula und anderen Druckerzeugnissen.