Mittelalterliche Franziskanerkirche mit Barockfassade und gotischem Kreuzgang
Die Kirche San Francisco von Palma ist ein gutes Beispiel gotischer Architektur; sie wurde zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert errichtet und beherbergt das Grab von Ramón Llull. Die Fassade wiederum wurde während des 17. Jahrhunderts im Barockstil erneuert. Hervorzuheben ist der gotische Kreuzgang, der unter der Krone von Aragón einzigartig war.
Die Franziskaner kamen 1232 nach Mallorca. Nach dem Bau ihrer ersten Kirche an der Pforte von Santa Margalida ließen sie sich an diesem Ort endgültig nieder und errichteten im Jahr 1281 das Kloster und die Kirche. Jahrhunderte später (1835) wurden die Minoriten aus dem Kloster entlassen und dieses wurde 1906 von den Franziskanern des Dritten Regulierten Ordens (TOR: Tercer Orden Regular) besetzt.
Die Kirche ist ein gotischer Bau aus dem ausgehenden 13. und Beginn des 14. Jahrhunderts. Die Originalfassade wurde 1580 von einem Blitz zerstört und die neue wurde im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Barockstil durch Pere Horrach und Francisco de Herrera errichtet. Das absidiale Portal weist in den Türpfosten zwei Skulpturen auf: Santo Domingo (links) und San Francisco (rechts). Das Tympanon besteht aus einem barocken Skulpturenensemble, dem ein Abbild der Unbefleckten Empfängnis vorsitzt, flankiert von Duns Scoto (rechts) und Ramón Llull (links). Das Portal wird mit einem Abbild von San Jorge von 1700 gekrönt. Die Fassade ist mit einer Fensterrose geschmückt, und der obere Teil (dreieckiger Giebel und Sonnenuhr) ist Ergebnis einer von Pere d’Alcàntara Penya durchgeführten Umgestaltung (1861).
Die Kirche besitzt einen Basikalgrundriss mit einem Schiff und Seitenkapellen. Das Kopfteil ist poli-absidial und verfügt über einen Chorgang im Barockstil. Die Decke mit Kreuzrippengewölbe stammt aus dem Jahre 1384, als dieses das Ursprungsholz ersetzte.
Unter dem erhaltenen Erbe stechen ein Teil des gotischen Quaderbaus (15. Jahrhundert) von Macià Bonafè, der Hauptaltar (1739) von Joan d’Aragó und das Grab von Ramón Llull (1487) des Bildhauers Francesc Sagrera hervor. Es besteht aus einem Sarkophag aus Alabaster mit der liegenden Figur des „Doctor il·luminat“ (Erleuchteter Doktor); am unteren Teil sieht man offene, in Stein gemeißelte leere Nischen, die eigentlich für die Bilder der sieben freien Künste gedacht waren.
Der Kreuzgang ist an die Kirche angebaut. Er besitzt einen trapezförmigen Grundriss und ist ein einzigartiges Exemplar aus der gotischen Epoche. Die geflügelten Bögen sind Spitzbögen auf stilisierten Säulen mit vierfach gelapptem Schnitt. Die Decke ist eine Kassettendecke aus mehrfarbig bemaltem Holz. Im Norden befindet sich die älteste Galerie (14. Jahrhundert) und im Süden die modernere (15. Jahrhundert). Auf dem Boden sind Steintafeln adeliger Familien erhalten, die in dieser Anlage beerdigt wurden.
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